Strawberry Blonde
Montag, 28. August 2017
Leichtigkeit
Als Kind habe ich mir immer vorgestellt das sich so Wolken anfühlen würden.
Die Ebbe hatte eine tiefe Kante in den Sand gegraben und die Flut schlug dagegen.
Nur wenige Meter vor türmten sich mannshohe Wellen auf. Würde ich auch nur 3 Schritte weiter gehen würden sich mich umwerfen und verschlucken.
Doch das tat ich nicht und so stürzten die riesigen Wellen kurz vor mir zusammen und um spülten meine Knöchel als weiche, flüsternde Gischt.
Sie schwemmten die Kante entlang, umarmten den Strand und wurden noch in der gleichen Bewegung zurück ins Meer gezogen.
Mit geschlossenen Augen hörte ich dem Ozean beim toben zu und spürte doch nur den knisternden Schaum an meinen Füßen.
So viel Energie und Kraft, zügelt sich selbst in dem Moment als die Wellen vorn überkippen und in Schwung und fast schon Zärtlichkeit enden. Die Energie ist noch da, nur ohne das zerstörerische Element. Und es ist wunderschön.
Ich muss an Leidenschaft denken.
Tief atme ich das Meer ein.
Langsam tragen die Wellen die Wolken in meinem Kopf davon und ich fange an zu laufen.

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Mittwoch, 29. Juni 2016
Gefunden
Ein Auto hupte, und der Straßenlärm drängelte sich an mein Ohr. Die Bäume zischten und das Fahrrad surrte dicht an deinem Rücken vorbei.
Einmal strich ich noch über diese eine Stelle an deiner Schulter, bevor ich Dich los ließ.
Ich ließ Dich los und schwebtest davon. Höher und höher, heller und heller, bis ich Dich nicht mehr sehen konnte.
Du hast gesagt Du wärst so nicht glücklich,
und das war alles was ich Dir noch geben konnte.
Und gestern bist Du auf meinem Fensterbrett gelandet, so als wärst Du nie weg gewesen.
Als hättest Du nie wo anders sein wollen.
Und als hättest Du nie wo anders hingehört.

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Freitag, 24. Juni 2016
Ich brauche Dich im Spiegel
Ich brauche Dich in meinem Bett
Ich brauche Dich am Tresen
Ich brauche Dich in der Starße
Ich brauche Dich im Wald
Ich brauche Dich beim rauchen
Ich brauche Dich in der Bahn
Ich brauche Dich auf den Bildern
Ich brauche Dich am Strand
Ich brauche Dich beim aufstehen
Ich brauche Dich in der Stadt
Ich brauche Dich in der Sonne
Ich brauche Dich in der Musik
Ich brauche Dich beim einschlafen
Ich brauche Dich beim nichts tun
Ich brauche Dich beim reden
Ich brauche Dich beim schweigen
Ich brauche Dich im Regen
Ich brauche Dich bei mir
Ich kann Dich nicht gehen lassen.

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Dienstag, 21. Juni 2016
mein Herz in deiner Hand
Seitdem Du weg bist habe ich nicht mehr viel gefühlt. Aber mein Herz schlägt viel zu schnell und ich trinke, rauche und schlafe zu viel. Obwohl ich die meiste Zeit halb wach bin. Meine Alpträume sind viel schlimmer geworden und ich wache davon auf das ich mich kitschiger Weise an meinen Tränen verschlucke.
Und wenn ich morgens jäh und endgültig aufwache macht sich der Gedanke an Dich in meinem Gehirn breit, durchtränkt alles andere bis ich mich nicht mehr sicher in meinem eigenem Kopf fühle.
Es ist als hättest du mich vertrieben, als hätte ich mich aus meinen eigenen Gedanken gezogen um Dir aus dem Weg zu gehen.
Ich gehe Dir in meinem eigenem Kopf aus dem Weg.
Und es hat sich nichts daran geändert das ich mein Leben mit Dir verbringen will, aber ich werde Dir winken wenn Du gehst.
Aus meinem Kopf tropft stetig der Gedanke das ich Dich festhalten will. Und ich suche nachts nach deinem Körper neben mir, und so fließen sie um mich herum, ich schwimme in dem Gedanken an Dich. Und ertrinke darin.
Schmerzfrei.
Ich habe noch nie in meinem Leben meine Freunde mehr geliebt, so viele neue Erinnerungen an so großartige Nächte. Und ich sitze dort zwischen ihnen, wir lächeln uns an und mir läuft nur eine Frage über die Wange, schlängelt sich um meinen Hals, rinnt über meine Brust und sammelt sich in meinem Bauch.
Warum vermisse ich Dich nicht?
Aber ich will Dich vermissen.

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Mittwoch, 27. April 2016
"Someone save me from myself tonight"
Die Gedanken eines anderen Menschen kreisen um mich. Endlich von jemandem den ich nicht kenne. Der nichts von mir will. Der den Schmerz seiner Seele einfach nur los geworden ist, ohne zu wissen wen dieser mal erreichen würde.
In Melodie und Worten, zwischen Noten und Vergessen, wirbeln sie nun durch meinen Kopf und nehmen alles mit. Alles was niemand außer diesem Autor zu kennen, zu sehen, zu verstehen oder schon gar nicht damit aus einander setzen kann. Will.
Irgendjemand auf der Welt hat es auf jeden Fall auch gefühlt.
Und so tragen sie mich. Die Worte. Die Lieder. Die Bücher. Sind meine Freunde und mein Zuhause. Viel mehr als es die Menschen sind.
Und diesen Gedanken bin dankbar.

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Mittwoch, 13. April 2016
"Stripped"
Last night I went blind painting some pictures of you
I built you a house and I dreamt you were you
Didn't want to wake up, didn't want to come round
I knew when I did, I would not hear a sound

You gave me your hand and I gave you my heart
I gave you my life, you ripped it apart
Leaving me stripped, my warts and all
Took off my mask and you built me a wall

Leaving me stripped, my warts and all
Took off my mask and you built me a wall

Tonight I'll go blind painting pictures of you



-Hidden Track (The Virginmarys)

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Montag, 29. Februar 2016
Buchtstaben die nur das Alphabet ergeben
Keine Worte. Keine Geschichten. Kein Talent.
Alles was ich will ist schreiben, aber ich weiß einfach nicht worüber. Alles was ich anfange wird zu Brei.
Ich habe es noch nie gekonnt, aber ich habe es wenigstens immer zu Ende gebracht.
Was soll man denn tun wenn man gar nichts kann und dann nicht mal das mehr funktioniert was einem Spaß macht?
Am liebsten würde ich Bücher schreiben. Meter an Seiten füllen. Doch ich schaffe es nicht mal bis zum Seitenende.

" I really wanna be a writer but I don't know what I'd write about."
- Charlie, the perks of being a Wallflower

Da fällt mir gleich noch ein das ich nicht mal mehr weiß was ich lesen soll!

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Montag, 22. Februar 2016
in meinem Kopf
Meine Erinnerungen tun mir weh.
Gedankenschmerzen.
Ich versuche mich zurück zu ziehen in meinen eigenen Kopf. Was kann mir da schon passieren?
Doch da sitzt die Panik.
Ganz tief verschmolzen, in den Lücken die zwischen dem Denken entstehen.
So das man sie zu erst nicht sieht.
Versucht man aber ein paar Sekunden zur Ruhe zukommen, in seinem eigenem Kopf, dann rührt man auch an den Lücken.
Und dann springt sie.
Breitet sich aus.
Erst in den umliegenden Gedanken.
Dann im ganzen Kopf.
Von dort tropft sie in die Kehle, wierbelt durch die Ohren und setzt sich ins Herz.
Drückt von innen nach außen, fließt in den Bauch und zieht Fäden in den Beinen.
Hässliche schwarze Panik.
Nimm mich in den Arm und lass mich reden.
Lass mich reden bis ich all die Panik in die Luft abgeben habe. Mit jedem Wort und jeder Träne.
Sag mir nicht wie gut alles ist.
Davon trinkt die Panik.
Macht sie stärker und schwerer. Und ich habe nicht die Kraft mit dir zu diskutieren.
Leg deine Hand auf meine Stirn.
Das löst sie auf.
Die Panik.
Kämpf mit mir zusammen. Dir kann sie nichts.

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Dienstag, 1. Dezember 2015
Freier Fall
Wenn Leute offen über ihre Depressionen reden fällt häufig der Satz.
"Ich bin genau die gleiche Person die ich vorher auch gewesen bin.", oder "Das ändert nichts an dem Menschen der ich bin.".
Ich glaube das nicht. Die Depression ist wie eine Schlinge die sich um deine Persönlichkeit legt und sie in eine andere Form zieht. Natürlich, der Mensch der Du bist ist noch da, aber mit der Zeit wird er immer mehr verzerrt, bis Du irgendwann gar nicht mehr weißt wie es ursprünglich mal gewesen ist. Wie Altgold dass man einschmilzt und in eine neue Form gießt. Das Material ist noch da. Aber nicht mehr so wie vorher.
Auf einmal bricht man wegen Dingen zusammen, die einen vorher nie gestört haben.
Das klingt jetzt so als würde man Depressionen über Nacht bekommen. Nein, Depressionen schleichen. Aber irgendwann haben sie dich fest im Griff und sind allgegenwärtig.
Seit der Diagnose habe ich das Gefühl das mein innerer Wiederstand zusammen gebrochen ist. Und seit dem befinde ich mich im freien Fall. Nicht wie ein Stein. Mehr wie Alice im Wunderland, ich habe den Tiefpunkt noch nicht erreicht. Ich brauche Hilfe. Aber die Wartelisten sind zu lang.

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Letzte Aktualisierung: 2017.08.28, 02:18
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