Strawberry Blonde
Samstag, 23. November 2013
Vielleicht eine Schwalbe
Manchmal liebe ich einfach alle Menschen um mich herum. Manchmal machen sie mich einfach alle glücklich. Manchmal würde ich einfach mit niemandem tauschen wollen. Und das nicht weil ich plötzlich mein Leben liebe würde, sondern weil ich mich dann wie eine stille Beobachterin fühle, wie ein Vogel der alles aus der Luft oder verborgen von den Blättern eines hohen Baumes die Welt betrachtet.
Es ist dann so als könnte ich aus mir selbst hinaus schlüpfen und trotzdem noch "da" sein, wie eine seltsame Art des inneren Friedens.
Das geschieht meistens dann wenn ich, in kurzen Abständen, zwischen all der Oberflächlich- und Kurzsichtigkeit der Welt, etwas anderes finde. Wie Vertrauen, Zusammenhalt oder Liebe.
Oder aber auch wenn auf einmal viele Menschen auf mich zugehen und mir ein Stück weit zeigen wie sie wirklich sind.
Gerade fühle ich mich wieder so. Ich hocke auf meinem Ast und schaue der Welt zu. Unter meinem Baum herrscht ein friedliche Übereinkunft. Und ich werde hier noch eine Weile sitzen, bis das Feuer wieder ausbricht.

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Sonntag, 29. September 2013
Ich muss einfach immer zu schreiben...
Meine Hände, meine Zimmerwände, mein Fenster, mein Spiegel, meine Arme, meine Arbeitsblätter, Schulbänke, meine Mitschriften, mein Regal, meine Bücher, meine Schuhe, meine Trinkflaschen, meine Notizbücher, Hände, Arme, Hausaufgabenhefte und Blöcke, meiner Freunde, früher auch mein Bett, mein Tisch. Ich schreibe alles voll. (Obwohl ich mich inzwischen bei Büchern meistens auf das unterstreichen beschränke. Das unterstreichen der Sätze die ich dann wieder wo anders hin schreibe.)Vor allem mich selbst. Meine Hände sind so gut wie immer mit meiner Handschrift versehen.
Songtexte, Wortgruppen, Gedanken, Zitate, Dinge die ich mir nicht merken kann, Dinge die ich nie wieder vergessen will. Ich weiß nicht warum. Es ist schon fast automatisch.
An meinem Regal steht "I want to live, not just survive".
An meinem Spiegel "öffne die Augen...", an meinem Fenster, "...und sieh". Das ist aus einem Buch.
Auf der anderen Seite von meinem Fenster steht "WEIL ES DA DRAUßEN NICHTS GIBT". Das ist aus einem Lied. Vor ein paar Tagen hat meine Mutter das weggewischt weil es ihr zu depressiv ist. Ich habe es wieder dran geschrieben weil es das nicht ist. Sie versteht nur nicht was damit gemeint ist.
Über meinem Bett stehen unzählige Zitate aus Lieder, Büchern und Gedichten.
An der anderen Wand stehen Sachen wie "geordnetes Chaos" und "leuchtende Dunkelheit".
Und auf meiner Hand steht "You don't know what love is, You just do as you're told". Okay, wenn ich das so aufzähle klingt das vielleicht doch ein wenig depressiv, vielleicht ist es das ja auch (aber dann nur ein winziges bisschen) oder dieser Eindruck entsteht nur durch den Kontext.
Alles was ich aufschnappe, was mir dann nicht mehr aus dem Kopf geht, landet wieder irgendwo in meiner eigenen Mischung aus Druck- und Schreibschrift.
Ich trage mein Herz nicht nur auf der Zunge, sondern auch noch im Handgelenk.

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Donnerstag, 19. September 2013
hallo Straße
Tock, tock, tock, tock. Mein Herz klopft an. Klopft an meine Rippen. 'Hallo, hier bin ich', will es sagen. Ich weiß, denke ich, jetzt.
Musik dröhnt aus meinen Kopfhörern. Laut. Ganz laut. So laut das ich nichts anders höre, nicht mal die Musik selbst. Ich höre gar nichts. Ich fühle nur.
Ein Feuer in meiner Kehle. Heiß, kalt und schneidend. Mein Atem rasselt drüber hinweg aber das facht nur noch mehr. Deshalb atme ich noch tiefer ein. Besser, schlechter, weniger, stärker.
Durch meine sieben Euro Turnschuhe spüre ich den Asphalt.
Die kalte Luft umfängt mich und ich begrüße sie. Die Dunkelheit hüllt mich ein, weil sie mich beschützen will. Und die Straße ist leer.
Wie lange renne ich jetzt durch das Viertel? 7 Minuten vielleicht?
Wenn ich mit ihr joggen war, waren 45 Minuten kein Problem. Doch allein hetze ich durch die Nacht. Viel besser.
Man sagt nach dem joggen würde man sich gut fühlen, so als hätte man etwas geschafft. Ich fühle nichts nach dem joggen. Ich finde es furchtbar langweilig.
Also renne ich. Ich renne aus Stress, ich renne aus Frust, ich renne die Straße hinunter und weiß nicht mehr warum.
Tock tock tock tock.
Schneller pocht mein Herz. Ich ringe nach Luft.
Der Junge auf dem Rad sieht mich an. Er kann mich hören. Meinen fast panischen Atem. Ich kann ihn nicht hören. Und auch meinen Atem höre ich nicht. Ich spüre ihn. Er frisst sich tief in meine Lunge.
Ich laufe und laufe. Sauge kalte Luft ein und bin froh das sie da ist.
tocktocktocktock. Jetzt laufe ich die Straße auf der anderen Seite wieder rauf. Schnell über Straße.
Auch wenn ich nichts höre, ich weiß meine Atemzüge klingen wie Eisenketten die über den Boden schleifen.
Ich biege in meine Straße ein und renne noch schneller. Und dann noch schneller.
Sprint die Straße rauf. Bis zur Tür.
Ich genieße das Stechen in meinem Rachen, das Klopfen in meiner Brust, die Nacht um mich herum, die Stille die niemand hört.
Ein Gefühl von atmen, vom Herzschlag, von Boden, von Luft, von arbeitenden Beinen, von schwingenden Armen.
Ich erreiche die Tür. Bleibe stehen.
tocktocktocktocktocktocktocktock.

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Mittwoch, 11. September 2013
Wenn die Fantasie mit mir durchgeht
Ich war vielleicht 6 Jahre alt als ich diese "Regenbogenfisch"-folge gesehen habe. Heute ist sie mir wieder eingefallen.
Gerade habe ich darüber nachgedacht was wohl geschehen war das ich diese eine Person nicht getroffen habe. Seit je her vermisse ich jemanden den ich nicht kenne. Den ich noch nie gesehen habe, deren Namen ich nicht kenne, die mir aber trotzdem fehlt. Eben weil ich ihr nie begegnet bin.
Jemand fehlt in meinem Leben. Ich weiß nur nicht wer.
Ich habe mich gefragt ob es diese Person vielleicht gegeben hat. Oder gibt. Und ob mal ein schicksalsveränderndes Ereignis geschah das verhindert hat das ich jemanden traf, den ich treffen sollte.
Ich glaube nicht an Schicksal. Ich glaube nicht an Zufall.
Da tauchte diese Folge aus der Versenkung meines Gedächtnisses auf. Der Regenbogenfisch fühlte sich ungeliebt und wünschte sich das es ihn nicht geben würde. Da kam eine Fischfee und zeigte ihm wie das Leben ohne ihn wäre. Seine Familie wäre unglücklich, seine beiden besten Freunde würden sich nicht mögen und wären schrecklich einsam.
Ich kann mir gut vorstellen das es auch Freundschaften gibt die für einander bestimmt sind.
Was ist wenn es mal diese Person gab oder gibt nur weit weg von mir, die ich vermisse? Wenn sie gestorben ist bevor wir uns begegnen konnten? Oder verschwunden? Oder ein anderer Mensch geworden?
An die Person die es nicht gibt und die ich nicht kenne:
Du fehlst mir. Bitte komm zurück.


'Wie wäre die Welt ohne dich?', habe ich ihn gefragt.
Und, 'weiß nicht', hat er gesagt.
'Glaubst du ich würde dir fehlen, wenn es mich nicht gäbe?'. An diese seltsamen Fragen die aus dem nichts kommen ist er gewöhnt.
'Wenn ich wüsste das es dich gibt dann, ja'.
'Aber mich gäbe mich ja nicht.'
'Jaa kann schon sein', sagte er zu mir aber ich wusste das er das nur tat weil er dachte das ich es hören will.
Da ist jemand den ich vermisse. Jemand der fehlt. Jemand der vielleicht mal sein sollte, aber nicht ist.
Ich glaube ich bin verrückt.

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Mittwoch, 4. September 2013
mein Platz
Ich setze mich ans Fenster in die letzte Reihe, wie in jedem anderem Kurs auch. Von nicht einmal der Hälfte der anderen kenne ich die Namen. Die einzige Person die ich wirklich mag hat kaum zusammen mit mir Unterricht.
Neues Jahr, neues Glück, nicht wahr?
Wahrscheinlich eher weniger.
Ich habe das Gefühl als würde der Tag an mir vorüber ziehen. Die Lehrer, die Schüler, die Tafel, die Gespräche, mein Lachen, das Lächeln der anderen, der Schulstoff, die Tische, die Bänke, die Stühle, die Räume, die Pausen, die Fenster, mein Block, der Hof, unsere Räder, das Getuschel. Und obwohl ich an all dem teilnehme, mich bewege, rede, lache und mehr oder weniger zuhöre, schwimmt gleichzeitig alles einfach an mir vorüber während ich in der letzten Reihe am Fenster sitze.
Genug Leute mit denen ich befreundet bin und doch so wenig Freunde. Vielleicht sogar keinen einzigen.
Das Leben der anderen verändert sich, etwas kommt hin zu, etwas verschwindet, alles bewegt sich. Dabei kann ich zu sehen, aber stehe still.
In einer Klasse voller Fremder wünsche ich mir endlich neuen Leuten zu begegnen. Nicht diesen. Anderen. Echten.
Ich sitze in der letzten Reihe und schaue aus dem Fenster. Beobachte die Bäumen beim existieren. Uralte sind sie und schon immer stehen sie dort. Ich bin auch so ein Baum. Ich werde zwar älter, doch bewege mich nicht vor.
Ich schaue aus dem Fenster und wünsche mir es würde etwas passieren. Das ich endlich einen Wendepunkt in meinem Leben erreiche. Das dass Schicksal bemerkt das es mich vergessen hat. Das der Zufall mir über den Weg läuft.
Doch immer noch sitze ich dort. Rede mit den neuen, immer gleichen Leuten und bin ein Baum.

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Sonntag, 18. August 2013
von Liebe und Hass
Kein Wunder das mir noch nie echte Liebe begegnet ist. Ich meine gar nicht nur mir persönlich, sondern auch bei anderen Menschen habe ich sie noch nie entdeckt. Oder doch und ich habe sie nur nicht erkannt...
Wie soll auch irgendwer der heutzutage aufwächst lernen was Liebe ist, wenn wir doch nur allzu leichtfertig mit ihr umgehen. Es fängt schon damit an das man, egal wo man hingeht, immer wieder hört, "Ach ich liebe Schokolade", "Ich liebe deine neue Frisur!". Da ist es doch kaum verwunderlich das sich diese ganzen hormongesteuerten Teenager auf alles und jeden stürzen und sich ganz sicher sind er oder sie ist der oder die eine, die sie aufrichtig und für immer lieben... 2 Wochen lang.
Genauso ist es mit dem Hass. Es wundert mich nicht das die Menschen immer mürrischer und hasserfüllter werden. Wo doch schon der kleinste Makel in Ungnade fällt. "Wie ich es hasse wenn sie das macht!", "Ich hasse es wenn meine Haare mir so ins Gesicht fallen."
Weis denn noch jemand wie es ist jemand aus tiefstem Herzen zu hassen? Alle hassen etwas oder jemanden, aber weis das noch irgendwer?
Und wie ist es mit der Liebe? Weist du wirklich was Liebe ist?

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Freitag, 16. August 2013
etwas wagen
"Und du denkst ich könnte Autorin werden?", ich lehnte im Türrahmen und sah meine Mutter ein wenig irritiert an.
"Ja, wieso nicht?", drang ihre Stimme gedämpft aus dem Kleiderschrank zu mir herüber, "du hast eine wirklich schöne Art zu schreiben."
"Woher willst du das denn wissen? Du liest doch nichts von dem was ich schreibe...". Doch ihm gleichen Moment beschlich mich eine leise Vorahnung und als sie verlegen lächelte wurde mir klar, "Du hast meinen Blog gelesen!".
"Naja, der hat sich eben geöffnet,", verdingte sie sich, "und da stand ja auch nirgendwo dein Name dran.".
Normalerweise lösche ich meine Blogadresse immer aus dem Verlauf, damit eben das nicht passiert, aber bevor wir weggefahren sind habe ich es wohl vergessen. Sie hat im ersten Moment wahrscheinlich wirklich nicht gewusst das es mein Blog war. Niemand den ich persönlich kenne liest meinen Blog, nur meinem besten Freund habe ich mal davon erzählt und seit dem versucht er ständig mich dazu zu überreden es ihm zu zeigen. Was ich nie tun würde. Keiner der mich kennt soll das lesen, es ist wie ein kleines Versteck für meine Gedanken an dem ich fremde Menschen teilhaben lasse.
Trotzdem glaube ich nicht das meine Texte der einer Jungautorin würdig sind. Jedenfalls nicht die auf meinem Blog, das sind nur daher geschriebene die mir eben so einfallen oder die ich los werden muss.
Aber meine Mutter hat auch noch gesagt, "Du hast doch früher schon geschrieben, schon als kleines Kind und deine Fantasie hast du ja wohl immer noch."
Meine Mutter setzt einfach immer größtes Vertrauen in meine nichtvorhanden Talente, das hat sie schon immer getan. Und wie viele Autoren kennst du mit Legasthenie?, dachte ich, mir fällt nur einer ein. Hans Christan Andersen. In der heutigen Welt hat man doch ohne Perfektion keine Chance mehr.
Es leben die Rechtschreibprogramme, ruft mir der spöttische Teil meines Bewusstseins zu, und dann gibt es noch Leute die nennen sich Lektoren!
Ich könnte es ja immerhin versuchen.

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Dienstag, 30. Juli 2013
fühlen
Wir lachten, wir redeten und alberten herum. Von Moment zu Moment fühlte ich mich besser und nach einigen Stunden ganz unbeschwert. Mir wurde klar wie gut mir meine bester Freundin tut, und warum sie es ist.
Und als ich vom Pläne machen und träumen nach Hause kam und mich auf mein Bett legte wusste ich für einige, lange Minuten wer ich bin. Ich konnte es einfach fühlen. Ich konnte mich selbst greifen.
Nun sitzt ein Lächeln auf meinen Lippen, Farbe in meinem Kopf und Ruhe in meinen Gliedern.
Und obwohl ich mein Selbstgefühl schon wieder verloren habe, so kann ich mich dennoch wage daran erinnern.

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Montag, 24. Juni 2013
ein Porträt
Was soll man tun wenn man ganz und gar nicht die Person ist die man sein möchte?
Ich konnte mich zwar noch nie leiden, aber ich konnte mich ertragen. Doch in letzter Zeit ist das unmöglich geworden. Ich möchte vor mir weg laufen. Unfreundlich, schlecht gelaunt und mies über andere reden. Das sind Eigendschaften die ich an anderen nicht leiden kann. Und genau das bin ich zur Zeit. Noch dazu rede ich mich um Kopf und Kragen. Ich verhasspel mich nur noch wenn ich mich mit Jemandem unterhalte und spreche NUR über Mist.
Eigentlich hat man über mich immer gesagt ich sei so fröhlich und immer am lächeln. Gerade bin ich einfach nur gereizt und scheiße drauf.
Ich hab zwar immer vergessen zu grüßen aber nett war ich trotzdem. Jetzt komme ich mir anur noch alles andere als nett vor.
Zwar bin ich noch kein Lästermaul aber ich hab selten schlecht über andere gesprochen, und mich aufgeregt wenn es Jemand tat. Aber nun beschwere ich mich ständig über Andere. Vorallem über Leute die mich nerven.
Wo ist das ich hin dem ich im Spiegel noch in die Augen sehen konnte??
Seit ein paar Tagen achte ich darauf das diese Dinge seltener vorkommen aber das ändert nichts an dieser negativen Stimmung und Einstellung die ich gerade habe. Wie weder ich mich nur wieder los?
Ich mach jetzt einfach die Augen zu, lass alles in mir fallen und dann bleibe ich so eine Weile liegen. Wenn ich wieder aufstehe ist der Abklatsch meiner selbst wieder verschwunden und ich bin wieder da.

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