Strawberry Blonde |
Donnerstag, 19. September 2013
hallo Straße
strawberry_blonde, 00:21h
Tock, tock, tock, tock. Mein Herz klopft an. Klopft an meine Rippen. 'Hallo, hier bin ich', will es sagen. Ich weiß, denke ich, jetzt.
Musik dröhnt aus meinen Kopfhörern. Laut. Ganz laut. So laut das ich nichts anders höre, nicht mal die Musik selbst. Ich höre gar nichts. Ich fühle nur. Ein Feuer in meiner Kehle. Heiß, kalt und schneidend. Mein Atem rasselt drüber hinweg aber das facht nur noch mehr. Deshalb atme ich noch tiefer ein. Besser, schlechter, weniger, stärker. Durch meine sieben Euro Turnschuhe spüre ich den Asphalt. Die kalte Luft umfängt mich und ich begrüße sie. Die Dunkelheit hüllt mich ein, weil sie mich beschützen will. Und die Straße ist leer. Wie lange renne ich jetzt durch das Viertel? 7 Minuten vielleicht? Wenn ich mit ihr joggen war, waren 45 Minuten kein Problem. Doch allein hetze ich durch die Nacht. Viel besser. Man sagt nach dem joggen würde man sich gut fühlen, so als hätte man etwas geschafft. Ich fühle nichts nach dem joggen. Ich finde es furchtbar langweilig. Also renne ich. Ich renne aus Stress, ich renne aus Frust, ich renne die Straße hinunter und weiß nicht mehr warum. Tock tock tock tock. Schneller pocht mein Herz. Ich ringe nach Luft. Der Junge auf dem Rad sieht mich an. Er kann mich hören. Meinen fast panischen Atem. Ich kann ihn nicht hören. Und auch meinen Atem höre ich nicht. Ich spüre ihn. Er frisst sich tief in meine Lunge. Ich laufe und laufe. Sauge kalte Luft ein und bin froh das sie da ist. tocktocktocktock. Jetzt laufe ich die Straße auf der anderen Seite wieder rauf. Schnell über Straße. Auch wenn ich nichts höre, ich weiß meine Atemzüge klingen wie Eisenketten die über den Boden schleifen. Ich biege in meine Straße ein und renne noch schneller. Und dann noch schneller. Sprint die Straße rauf. Bis zur Tür. Ich genieße das Stechen in meinem Rachen, das Klopfen in meiner Brust, die Nacht um mich herum, die Stille die niemand hört. Ein Gefühl von atmen, vom Herzschlag, von Boden, von Luft, von arbeitenden Beinen, von schwingenden Armen. Ich erreiche die Tür. Bleibe stehen. tocktocktocktocktocktocktocktock. ... comment |
Online seit 4266 Tagen
Letzte Aktualisierung: 2017.08.28, 02:18 status
Menu
Suche
Kalender
Letzte Aktualisierungen
Leichtigkeit
Als Kind habe ich mir immer vorgestellt das sich so... by strawberry_blonde (2017.08.28, 02:18) Liebe Jenna,
wie schön...
Liebe Jenna, wie schön das dir gefällt was... by strawberry_blonde (2016.06.29, 18:58) Du hast einen so wunderschönen...
Du hast einen so wunderschönen Schreibstil! Darf... by jenna jones (2016.06.27, 17:43) Ich brauche Dich im Spiegel
Ich...
Ich brauche Dich im Spiegel Ich brauche Dich in meinem... by strawberry_blonde (2016.06.24, 20:20) |